Lehrerfortbildung zum Industrieland Rheinland-Pfalz beim Fachinger Heil- und Mineralbrunnen
Eine Weiterbildung der besonderen Art hat in Fachingen stattgefunden. Unter dem Titel "Industrieland Rheinland-Pfalz" haben sich Lehrer aus Rheinland-Pfalz im historischen Gebäude des traditionsreichen Brunnenbetriebes von Staatl. Fachingen getroffen, um sich für den Unterricht ein Bild vom Wirtschaftsstandort des Bundeslandes zu machen. Die Industrie bildet das Fundament der rheinland-pfälzischen Wirtschaft. Sie sichert die Beschäftigung sowie den Wohlstand des Landes. Zudem ist sie Impulsgeber und Motor für Innovationen, für den Export und den Dienstleistungsbereich. Mit einem Anteil von gut 35 Prozent des produzierenden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung gehört Rheinland-Pfalz zur Spitzengruppe der Bundesländer.
Als Gastgeber ließ es sich Deutschlands bekanntester Heilbrunnen natürlich nicht nehmen, die Gäste auch ein wenig in die Geschichte und Entwicklung des Unternehmens einzuführen. Nach der Vorstellung der Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH und Einblicke in die Ausbildungsbereiche zeigte Betriebsleiter Reinhard Stahl ein Video über den Produktionsablauf und lud zur Betriebsbesichtigung ein. Im Anschluss gaben Marketingleiter Norbert Hofschulte und Reinhard Stahl Einblicke in das Thema Nachhaltigkeit beim Heil- und Mineralbrunnen. Darauf hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars bereits gespannt gewartet, kam doch die Idee, das Seminar am Standort in Fachingen zu halten, von Alfons Axmann und Manfred Scherer. „Die beiden Referenten und Autoren für ökonomische Bildung hatten seinerzeit Fachingens Nachhaltigkeitsseite (https://nachhaltigkeit.fachingen.de/) als Beispiel für Nachhaltigkeit und Umweltschutz für das neue Thema "Nachhaltigkeit" an Schulen auserkoren“, freut sich Betriebsleiter Stahl. Lehrerinnen und Lehrer der allgemeinbildenden Schulen wird das Material seitdem auf der Webseite des Ministeriums kostenlos zur Verfügung gestellt.
Um Industrie für Schülerinnen und Schüler wieder greifbar und erfahrbar zu machen, haben das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, die Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz, die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Rheinland-Pfalz und der Deutsche Gewerkschaftsbund Rheinland-Pfalz/Saarland den „Dialog Industrieentwicklung Rheinland-Pfalz“ entwickelt. In Absprache mit dem Ministerium für Bildung haben die vier Partner Unterrichtseinheiten zu den zentralen Themenfeldern erstellen und erproben lassen. Diese bieten allen Lehrkräften der allgemeinbildenden Schulen Anregungen und Unterstützung, um verschiedene Aspekte der Industrie im Unterricht zu behandeln. Diese reichen von der Struktur und regionalen Besonderheiten der Industrie in Rheinland-Pfalz sowie deren Rolle für die berufliche Orientierung, über die Besonderheit der Sozialpartnerschaft von Arbeitgebern und Arbeitnehmern bis hin zu den ständigen Änderungsprozesse, denen Produkte und Arbeitsprozesse unterliegen.
Im Rahmen der Fortbildung haben Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit, die Materialien und die sie begleitende Ausstellung kennenzulernen und ihren Einsatz im Unterricht zu erproben. Ziel ist es, dass die Jugendlichen den Industriestandort Rheinland-Pfalz mit der Vielzahl seiner Unternehmen entdecken und verstehen lernen und sich die verschiedenen Thematiken mit Hilfe der Lehrkräfte selbst erarbeiten.
Entsprechend vielfältig war das zweitätige Programm in Fachingen: Es reichte von der Internetrecherche der Industriebetriebe in der Region samt Erstellung entsprechender Interviews und Steckbriefe über die Industrie- und Wirtschaftsgeschichte in Rheinland-Pfalz bis zu einer Internetrallye zu den Hidden Champions. Am zweiten Tag schlossen sich das Thema Ausbildungsberufe und Bildungswege in Rheinland-Pfalz, die spielerische Auseinandersetzung mit dem Ablauf von Tarifverhandlungen und Fallstudien zu Thema Mitbestimmung an. Simulationsspiele zu Innovationen durch Prozessoptimierung, das Thema Produktentwicklung sowie Memospiele und Filmanalysen zu rheinland-pfälzischen Innovationen rundeten das Programm ab. Abschließend lernten die Teilnehmer:innen Learning-Apps zur digitalen Transformation kennen und beschäftigten sich am Beispiel des Fachinger Heil- und Mineralbrunnens mit den Wegmarken des Unternehmens in Sachen Nachhaltigkeit.
Damit schloss sich der thematische Kreis rund um ein überaus spannendes Thema. Entsprechend begeistert zeigten sich Teilnehmer vom Programm der Referenten Axmann und Scherer und deren Auswahl des gleichermaßen durch Tradition und Innovation geprägten Veranstaltungsortes beim Heil- und Mineralbrunnen in Fachingen.